Ephéméride éclectique d'une librocubiculariste glossophile et mélomane.
17 Janvier 2022
Poésie et musique allemande avec ce requiem de K. Weill...
Kurt Weill (1900-1950) compose le Berliner Requiem en novembre, décembre 1928, sur commande de la Radio de Francfort. Si la commande initiale correspond à la célébration du dixième anniversaire de la première guerre mondiale, pour Kurt Weill, c’est aussi celui de la révolution spartakiste. Kurt Weill se lance donc dans une composition engagée artistiquement – en adoptant une écriture spécifique au média qui prévoit de le diffuser, et politiquement – en choisissant de composer un hommage à Rosa Luxembourg, prenant pour livret les poèmes de son complice de l’Opéra de Quat’sous Bertolt Brecht. Ce n’est pas sans contrainte que Kurt Weill réalise cet exercice de style !
Dans sa Notice sur le Requiem Berlinois parue dans Der deutsche Rundfunk (Berlin, le 17 mai 1929), Kurt Weill déclare :
« La Radio exige pour la première fois des musiciens sérieux de notre époque la création d’œuvres accessibles à l’auditoire le plus large. Le contenu et la forme de ces œuvres radiophoniques doivent donc être capables d’intéresser des auditeurs de tous horizons, et leurs moyens d’expression musicaux ne doivent pas non plus dérouter l’auditeur novice. »
Il s’agit donc de contraintes d’écriture et de contenus. Il faut intéresser, être accessible et faire passer le message que l’on souhaite… On verra que la censure aura raison en partie de ce dernier aspect.
Pour en savoir plus : c'est par ici
Je vous avais déjà parlé ici de la ballade de la fille noyée...extraite du requiem.
Kurt Weill: DAS BERLINER REQUIEM
Nach Texten von Bertolt Brecht
I. Großer Dankchoral
Lobet die Nacht und die Finsternis, die euch umfangen!
Kommet zuhauf!
Schaut in den Himmel hinauf:
Schon ist der Tag euch verfangen.
Lobet von Herzen das schlechte Gedächtnis des Himmels!
Und dass er nicht
Weiß euren Nam' noch Gesicht.
Niemand weiß, dass ihr noch da seid.
Lobet das Gras und die Tiere, die neben euch leben und sterben!
Sehet, wie ihr
Lebet das Gras und das Tier.
Und es muss auch mit euch sterben.
Lobet die Kälte, die Finsternis und das Verderben!
Schauet hinan:
Es kommet nicht auf euch an.
Und ihr könnt unbesorgt sterben
II. Ballade
Vom ertrunkenem Mädchen
Als sie ertrunken war und hinunter schwamm
Von den Bächen in die größeren Flüsse,
Schien der Opal des Himmels sehr wundersam,
Als ob er die Leiche begütigen müsse.
Tang und Algen hielten sich an ihr ein,
So dass sie langsam viel schwerer ward.
Kühl die Fische schwammen an ihrem Bein,
Pflanzen und Tiere beschwerten noch ihre letzte Fahrt.
Und der Himmel ward abends dunkel wie Rauch
Und hielt nachts mit den Sternen das Licht in Schwebe.
Aber früh ward er hell, dass es auch
Noch für sie Morgen und Abend gebe.
Als ihr bleicher Leib im Wasser verfaulet war,
Geschah es (sehr langsam), dass Gott sie allmählich vergaß.
Erst ihr Gesicht, dann die Hände und ganz zuletzt erst ihr Haar.
Dann ward sie Aas in Flüssen mit vielem Aas.
III. Marterl
Hier ruht die Jungfrau
Hier ruht die Jungfrau Johanna Beck.
Als sie starb, war ihre Unschuld schon vorher weg.
Die Männer haben ihr den Rest gegeben,
Drum floh sie aus diesem süßen Leben.
Ruhe sanft, ruhe sanft.
IV. Erster Bericht über den Unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen
Wir kamen von den Gebirgen
Wir kamen von den Gebirgen und vom Weltmeer,
Um ihn zu erschlagen.
Wir fingen ihn mit Stricken, langend
Von Moskau bis zur Stadt Marseille
Und stellten auf Kanonen, ihn erreichend
An jedem Punkt, wo er hinfliehen konnte,
Wenn er uns sah.
Wir versammelten uns vier Jahre lang,
Legten nieder unsere Arbeit und standen
In den zerfallenen Städten, uns zurufend in vielen Sprachen
Von den Gebirgen bis zum Weltmeer,
Wo er sei.
So erschlugen wir ihn im vierten Jahr.
Dabei waren,
Die er war geboren zu sehn
Um sich stehend zur Zeit seines Todes:
Wir alle.
Und dabei war eine Frau, die ihn geboren hatte
Und die geschwiegen hatte, als wir ihn holten.
Der Schoß sei ihr ausgerissen,
Amen!
Als sie ihn aber erschlagen hatten,
Richteten wir ihn zu, dass er sein Gesicht verlor
Durch die Spuren unsrer Fäuste.
So machten wir ihn unkenntlich,
Dass er keines Menschen Sohn mehr sei.
Und gruben ihn aus unter dem Erz,
Trugen ihn heim in unsere Stadt und
Begruben ihn unter dem Stein, und zwar unter einem Bogen, genannt
Bogen des Triumphs,
Welcher wog tausend Zentner, dass
Der Unbekannte Soldat
Keinesfalls aufstünde am Tag des Gerichts
Und unkenntlich
Wandelte vor Gott,
Dennoch wieder im Licht
Und bezeichnete uns Kenntliche
Zur Gerechtigkeit.
V. Zweiter Bericht über den Unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen
Alles, was ich euch sagte
Alles was ich euch sagte
Über Ermordung und Tod des Unbekannten Soldaten
Und die Verwüstung seines Gesichts,
Auch was ich euch sagte über die Bemühung seiner Mörder,
Ihn zu hindern am Wiederkommen,
Ist wahr.
Aber er kommt nicht wieder
Sein Gesicht war lebendig wie das eure,
Bis es zerschmettert wurde und nicht mehr war.
Und er ward
Nicht mehr gesehen auf dieser Welt,
Weder ganz noch zerschmettert,
Weder heute noch am Ende der Tage,
Und sein Mund
Wird nicht reden am Jüngsten Gericht.
Es wird kein Gericht sein,
Sondern euer Bruder
Ist tot und tot ist der Stein über ihm,
Und ich bedaure
Jeglichen Hohn, und ziehe zurück meine Klage.
Aber ich bitte euch, da ihr ihn
Nun einmal erschlagen habt,
Still! Fangt nicht von neuen an
Zu streiten, da er doch tot ist.
Aber doch bitte ich, da ihr ihn also
Erschlagen habt:
Entfernt wenigstens
Den Stein über ihm,
Denn dieses Triumphgeheul
Ist doch nicht nötig und macht
Mir Kummer, denn mich,
Der ich den Erschlagenen
Schon vergessen hatte, erinnert er
Täglich an euch, die ihr noch
Lebt, und die ihr
Immer noch nicht erschlagen seid.
Warum denn nicht?
VI. Großer Dankchoral (da capo)
Ephéméride éclectique d'une librocubiculariste glossophile et mélomane